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Warum ist es so wichtig, dass Führungskräfte sich mit ihrer eigenen Identität und mit ihrer Personenmarke beschäftigen?
Viele sprechen derzeit über Transformation, eine neue Zeit voller Veränderungen, über neue Werte, ein Umdenken, das alle Disziplinen der modernen Wirtschaft fordert. Wie gehst du damit um?
Als Führungskraft stehst du seit Längerem vor dem Dilemma, es allen recht machen zu müssen: In der Sandwich-Position zwischen Chefetagen-Targeting und Mitarbeiter-Wohlwollen besteht die Gefahr, dass man sich verliert. Jahrelang eine Rolle spielt, teils ohne es zu merken. Bestrebt, beide „Brötchenhälften“ glücklich zu machen, verliert man den Fokus. Die Folge: Du kannst nicht mehr ganz genau sagen, warum du jeden Morgen aufstehst und zehn, zwölf oder mehr Stunden arbeitest. „Das passiert den anderen“, wirst du vielleicht denken. Oder du fürchtest, dass die Welle des Wandels dich überrollt.
Corona als Katalysator
Aber was hat sich jetzt verschärft in der Zeit, in dem das Virus mit C scheinbar die Hauptrolle spielt?
Im Frühjahr, zur Corona-Kernzeit, ist ein Ruck durchs Arbeitsleben gegangen. Vieles wurde entschleunigt, alte Zöpfe wurden abgeschnitten, neue Schnittstellen, meist virtuell, wurden blitzschnell aufgebaut. Einige bedeutende Fragen waberten im Zuge dieses Prozesses an die Oberfläche.
Die simpelste und wichtigste zuerst: Ist das, was ich mache das, was ich machen möchte? Wo bleibe ich, mein Leben, meine Hobbys, meine Familie? Was wird mir fehlen, wenn ich durch die Krise entlassen werde? Das Geld, ok! Ausgesuchte Führungskräfte werden sich höchstwahrscheinlich gefragt haben, was sie hätten tun sollen, um bei Krisen dieser Art besser gewappnet gewesen zu sein. Wie hätten sie der Beliebigkeit und damit Austauschbarkeit entfliehen können?
Was kann man aus seinem alten Job mitnehmen?
Kennt ihr die Szenen in manchen amerikanischen Spielfilmen, in denen langgediente Mitarbeiter nach langer Betriebszugehörigkeit nur mit einer Klappkiste bewaffnet das Unternehmen verlassen. „You are fired!“ Ein trauriger Kaktus guckt meistens über den Rand der Kiste. Das ist alles, was du mitnehmen darfst.
Vielleicht sagst du dir jetzt, dass das „amerikanische Verhältnisse“ sind. Aber ist es hier wirklich anders? Wie unabhängig bist du, wenn du über Jahre hinweg immer nur im Namen der Firma antwortest? Wenn du unter dem Mantel der Corporate Behaviour deine eigene Haltung verlierst?
Frage dich, ob du dich noch mit den Botschaften der Unternehmenskommunikation identifizieren kannst. Wofür du geradestehen musst und ob du die Produkte, die du strahlend in die Kamera hältst überhaupt noch magst.
Die Krux von Markenbotschaftern
Prädikat vergänglich: Die Social-Media-Posts, die du als treuer Markenbotschafter für Firma xy abgesetzt hast, die Blogs, die du geschrieben hast, all dein Wissen, das du so sorgsam geteilt hast: Was hast du davon, wenn du das Unternehmen verlassen musst? Ganz davon abgesehen, dass Social-Media-Plattformen lediglich „geborgtes Land“ sind und du nicht sicher sein kannst, ob dein Wunsch-Empfänger auch wirklich erreicht wird, und wie lange du auf den Content zugreifen kannst. Dein authentischer Stempel, dein Fußabdruck fehlen. „Autor des Beitrags unbekannt verzogen.“
Ok, das ist übertrieben, aber folgendes Fazit gilt: Du musst dich um dich selbst kümmern. Sorge vor. Damit dir nicht der Boden unter den Füßen weggerissen werden kann. Selbstbestimmung ist das Zauberwort.
Wie baue ich mir ein Fundament?
So einfach das in deinen Ohren klingen mag: Priorität eins ist, dass du deine Namensdomain schützt, bevor ein Namensvetter dir diese wegschnappt. Deine persönliche Domain ist die Voraussetzung, um eine starke Personenmarke aufzubauen. Mit einer eigenen Website bist du Architekt deiner Zukunft.
Ob du die vorname.nachname.de nutzt, um eine eigenwillige Bewerber-Website aufzubauen, ob du dort ein Hobby beschreibst, das einmal dein Beruf werden könnte, ob du dir den Traum erfüllst, Unternehmerin zu werden: Zahle von nun an nur noch auf dein eigenes Konto ein.
Auch wenn es zunächst im Verborgenen ist: Mach dich unabhängig von Unternehmen und Institutionen. Sei du selbst und arbeite an einem erfüllten Berufsleben. Ich zeige dir den Weg. Wie ein Leuchtturm, der den Horizont erhellt.